Einen Schritt voraus in der Hochwasserfrühwarnung mit wasserstand.info

Inhaltsverzeichnis

Seit 1997 gibt es nicht nur in Böheimkirchen vermehrt Hochwasser. Dabei werden die Perioden zwischen den einzelnen Hochwasserereignissen immer kürzer. Zusätzlich verschärfen Starkregenereignisse die Situation. Um im Falle des Falles einen schnelleren und komfortableren Informationsfluss zu ermöglichen, wurde nun der Ankauf von vier wasserstand.info Pegelstationen inklusive der zugehörigen Software für die Gemeinde Böheimkirchen und den Perschling Wasserverband beschlossen.

Interview Böheimkirchen: Manfred Rumel, Sabrina Waldbauer, Gerhard Lechner
v.l.n.r Manfred Rumel (Obmann Perschling Wasserverband), Sabrina Waldbauer (Marketing Manager Microtronics), Gerhard Lechner (Ortsleiter der Marktgemeinde Böheimkirchen) beim Interview

Das Problem

Aktuell werden Vorwarnungen der Behörden, Wetterberichte der zentralen Anstalt für Meteorologie und Geodynamik und ab einem gewissen Pegel auch persönliche Beobachtungen für die Hochwasserfrühwarnung zusammengetragen. Dabei gibt es in der Gemeinde Böheimkirchen und dem Umland bis jetzt lediglich manuelle Ablesepunkte. Ein umfassendes Bild aller relevanten Pegelstände zu erhalten ist dabei immer mit hohem Aufwand verbunden. Es muss viel telefoniert werden und die Ablesepunkte müssen vor Ort besucht werden. Es ist nass, kalt, oftmals finster und die Straßen sind nicht immer einfach passierbar.

Die Zielsetzung

„Man kann bei Hochwasserereignissen nicht unbedingt Rückschlüsse von einem Hochwasserereignis zum nächsten ziehen“, stellt Gerhard Lechner, Ortsleiter der Marktgemeinde Böheimkirchen klar. „2009 hat es längere Ereignisse auf ein paar Wochen aufgeteilt geben. Immer wieder Niederschlag. Die Böden waren alle gesättigt und die Bäche hatten ein kritisches Hochwasserniveau. Am Vormittag des 10. Juli haben wir den Hochwasserschutz weggeräumt. Starke Niederschläge in der Nachbargemeinde führten dazu, dass wir innerhalb von 5/4 Stunden wieder zum Aufbauen angefangen haben. Hier hatten wir das Glück, dass die Kommunikation zwischen den Bürgermeistern der Gemeinden hervorragend funktionierte. Der Bürgermeister von Stössing rief unseren Bürgermeister an und der dann wiederrum mich. In diesem Fall hat alles funktioniert. Es ist dennoch eine Zielsetzung, dass wir diese Informationsprozesse im 21. Jahrhundert komfortabler gestalten. Mit wasserstand.info können die Pegelstände dann direkt abgerufen werden und jeder weiß was Sache ist.“

Übersicht auf der Plattform wasserstand.info
Übersicht der Pegel via Webplattform und Möglichkeit der Alarmierung per SMS

„Der Katastrophen-Alarm wird von der Bezirksverwaltungsbehörde herausgegeben. Aber auch die Bezirksverwaltungsbehörde muss die Werte von irgendwo her nehmen. Diese Wertermittlung geschah bis jetzt immer manuell. Durch wasserstand.info erhoffen wir uns nun, dass die Vorwarnstufen bzw. die Pegelstände jederzeit von jedem Ort aus für die Einsatzkräfte und für den Zivilschutz abrufbar sind“, sieht auch Manfred Rumel, Obmann des Perschling Wasserverbands, Vorteile des Systems.

Von den Pegelstationen und der wasserstand.info Website zur Aufbereitung der Informationen profitiert nicht nur die Gemeinde Böheimkirchen. Die Unterlaufgemeinden – Kappeln und weiter flussabwärts Perschling – können ebenfalls wesentlich schneller reagieren als im Moment, wo immer persönlicher und telefonischer Kontakt notwendig ist.

Die weiteren Schritte

Zunächst werden die Pegelstationen montiert. „Aufgrund von Erfahrungswerten kennt man die neuralgischen Punkte. Wir haben geschaut wo eine Messung sinnvoll ist und wie man auch die Zubringer durch günstige Positionierung noch mit messen kann“, erklärt Manfred Rumel die Positionierung der Pegelstationen. Die Pegelmessstationen werden fix fertig geliefert und müssen lediglich montiert werden – beispielsweise an eine Brücke. Mit dem robusten Solarpaneel arbeitet die Pegelstation völlig autark. Die Daten werden per GSM an den zentralen Server übertragen und sind dort jederzeit abrufbar.

Solarpegelmessstation myDatalogRSS
Solar Pegelmessstation myDatalogRSS

„Wir sind jetzt in einem Stufenplan und fangen mit der Einrichtung der Pegelmessstationen an. In der ersten Phase sind die Informationen für einen ausgewählten Personenkreis aus der Gemeinde und aus dem Feuerwehrbereich zugänglich. In der Endausbaustufe kann dies natürlich auch über die wasserstand.info Seite für BürgerInnen ein Thema werden. Aber vorher muss der Sonderalarmplan gemacht werden. Der Alarmierungsablauf und die Aufgabenstellung der jeweiligen Einsatzkräfte muss festgelegt werden. Das Regelwerk bringt nur dann was, wenn die Informationen dementsprechend zielführend rausgehen. Die Entscheidung über die Alarmierung der Bürger muss schließlich verantwortet werden und einen gewissen Filter haben. Die Situation muss jedes Mal mit vorhanden Erfahrungswerten abgeschätzt werden“, legt Gerhard Lechner die weiteren Schritten dar.

Best Practice

Die Feuerwehr Ruprechtshofen hat das wasserstand.info System bereits seit mehreren Jahren im Einsatz. Die Bürger können sich über die Website www.wasserstand.info für den für sie relevanten Pegel registrieren. In einem zweistufigen Alarmierungsprozess kann die Feuerwehr so betroffene Bürger per SMS alarmieren. Die Pegelstation schickt bei der Überschreitung eines definierten Grenzwerts automatisch eine SMS an die hinterlegten Verantwortlichen der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte können nun (nach zusätzlichem Lokalaugenschein) per Knopfdruck alle registrierten Bürger verständigen. Für die Pegelmessung wird das Gerät myDatalogRSS verwendet.

 

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