Pilotprojekt Dangelsbach

Frühwarnsystem für kleinregionale Überflutungen

Dangelsbach - Datenlogger myDatalogEASY IoT
Dangelsbach - Messstation bei Starkregen, Überlauf
Dangelsbach Datenlogger mit Solarpaneel zur Frühwarnung bei Überschwemmungen
wasserstand.info - Alarmierung und Echtzeit-Information

Ausgangssituation

Starkregen in der Steiermark, Hochwasser in Salzburg, Murenabgänge in Kärnten – man kann sich glücklich schätzen, wenn man verschont geblieben ist. Doch das Glück währt oft nur kurz, denn Starkregenereignisse werden immer häufiger.

Nicht nur Häuser an Flüssen und Bächen sind gefährdet. Viel mehr Gebäude sind von Überschwemmungen durch Hangwasser betroffen. Es regnet in Strömen, das Wasser stürzt mit einer Wucht den Hang hinunter, die sogar Türen eindrückt und Keller in kürzester Zeit überflutet. Das Wasser reißt feine Sedimente mit sich, die Rohre und Kanäle verstopfen.

Auch die Einwohner:innen der Gemeinden St. Leonhard am Forst und Ruprechtshofen (NÖ) kennen diese Situationen nur zu gut. Ist das Wasser erst einmal im Bach oder Fluss, ist es fast zu spät.

Lösung

Genau für solche Situationen wurde das kleinregionale Hochwasserfrühwarnsystem eingerichtet. Dank des Warnsystems gewinnen Betroffene und Einsatzkräfte 15 bis 30 wertvolle Minuten, um sich und das Wichtigste in Sicherheit zu bringen.

Das Pilotgebiet umfasst fünf Quadratkilometer im Bereich des Dangelsbachs. In diesem Gebiet wurden im Jahr 2024 zwölf vernetzte Messstationen installiert, darunter drei Pegelmesser, sechs Niederschlagsmesser, ein Bodenfeuchtemesser und drei Regensensoren. Die Messgeräte nutzen Sensoren sowie KI-basierte Algorithmen zur Datenauswertung.

Im Vergleich zu bestehenden Systemen, die sich vor allem auf große Flüsse wie die Donau konzentrieren und mit relativ langsamen Messintervallen von etwa 15 Minuten arbeiten, setzt dieses System auf eine deutlich schnellere Erfassung relevanter Daten. Die Sensoren messen in weniger als einer Minute die aktuellen Niederschlagsmengen und Wasserstände in der Region und vergleichen diese mit der maximalen Aufnahmekapazität des Gebietes. Das System warnt automatisch, wenn festgelegte Grenzwerte überschritten werden. Die gesammelten Daten wie Niederschlagsmengen, Pegelstände und Bodenfeuchte werden auf der Website wasserstand.info, einem kostenlosen Service von Microtronics, zur Verfügung gestellt.

Neben wasserstand.info hat Microtronics auch den technischen Teil in Bezug auf Sensorik, Messgeräte, Datenübertragung und Implementierung übernommen. Das EPZ (Elementarschaden Präventionszentrum) ist als Partner involviert. Als Experte für Naturgefahrenmanagement bringt Dr. Hans Starl sein Know-how in das Projekt ein. Unterstützt wird das Pilotprojekt von der TU Wien, der BOKU und dem Land Niederösterreich. Die Finanzierung wurde vom Land Niederösterreich unterstützt.

Diese Komponenten sind im Einsatz

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