In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die Microtronics Werkzeuge in der Entwicklung einsetzen, um innerhalb kürzester Zeit eine einsatzfähige IoT App für Ihre Anwendungen zu erstellen.
Der Arbeitsplatz des IoT-Entwicklers
Eine IoT-Anwendung besteht immer aus einem Gerät, das mit einer Gegenstelle im Internet verbunden ist und Daten austauscht. Sie benötigen also auf der einen Seite eine Hardware und auf der anderen Seite eine Plattform oder eine Cloudlösung, zwischen welchen ein Datenaustausch erfolgt.
Auf der Plattform werden die Daten und die Anwendungen langfristig verwaltet. Deswegen sind Features, wie beispielsweise Device Management, das Um und Auf, wenn Sie erfolgreich mit dem Internet der Dinge arbeiten wollen.
Auf der Hardwareebene müssen Sie sich Gedanken über die Einsatzbedingungen, Schnittstellen, Sensoren, Aktoren bis hin zur Spannungsversorgung machen. Klicken Sie sich durch die Konfiguratoren und stellen Sie so Ihre individuell benötigte Hardware zusammen. Ohne Zusatzkosten werden die Devices in der gewünschten Ausführung in-house bei Microtronics für Sie zusammengebaut.
Gemeinsam ergibt die Hardware, mit dem Zubehör, den Schnittstellen und der für die Lösung benötigten Anlagen und Komponenten aus Entwicklersicht das sogenannte Device Under Test (kurz DUT). Das DUT wird zur Entwicklung und zum Testen der IoT App mittels USB mit Ihrem PC verbunden. Im Webbrowser am PC läuft die integrierte Entwicklungsumgebung (kurz IDE) Studio, welche sich über USB mit dem Gerät verbinden lässt.
Achtung: Einige USB-Kabel sind lediglich zur Spannungsversorgung ausgelegt. Für die Programmierung und das Testing benötigen Sie ein USB-Kabel mit Datenleitung für die Kommunikation zwischen PC und Device.
Wie wird eine IoT App entwickelt und getestet?
Die Entwicklung der IoT App erfolgt im Studio. Der Zugang zum kostenlosen Studio ist in der IoT Plattform zu finden. In der IoT Plattform sowie direkt im Studio finden Sie eine Sammlung aller relevanten Dokumente für die Entwicklung und das Testing Ihrer Anwendung.
- Dokumentation Getting Started: Erste Schritte bis hin zu umfangreichen Beispielen
- Dokumentation zum Studio
- Zugang zur Entwicklercommunity Forum: Stellen Sie Fragen und helfen Sie anderen IoT-Entwicklern.
- Quick Start Unterlagen im Studio
- Kontext-relevante Hilfe innerhalb des Studios mit Beschreibung und Beispielen zur Verwendung der Funktionen und Befehle
- Libraries: Für die einfache Verwendung von komplexeren Funktionalitäten und Komponenten (Beispielsweise: Modbus Master Bibliothek)
- Basic Examples: Beispielhafte Codeblöcke, die wie Funktionen einzusetzen sind
- Demo IoT Apps: Funktionsfähige Demo IoT Apps, um vordefinierte Funktionen einfach nachzuvollziehen und testen zu können. Diese beinhalten Grundfunktionen, sind jedoch nicht für einen produktiven Betrieb geeignet. (Beispielsweise: myDatalogC3 – C3xx 1UI/1Rel Demo)
Die IoT App, also Ihre IoT-Anwendung, wird im Studio mithilfe von CODEbed und TESTbed entwickelt.
Im CODEbed programmieren Entwickler die Anwendung. Mittels TESTbed wird die IoT App am DUT und am Backend Under Test (kurz BUT – das BUT ist somit die Gegenstelle im Internet) getestet. Dabei werden am BUT Backend Logic und Portal View (kurz POV) ausgeführt.
Die Microtronics Hardware und Plattform synchronisiert Daten und Konfigurationen bei Verbindungen von DUT und BUT. Mithilfe des TESTbed erfolgt ein Monitoring der Daten und des Programmablaufs per USB am DUT. Des Weiteren werden am BUT Daten und Stati mittels TESTbed visualisiert. Das TESTbed ermöglicht durch Verbindung mit DUT und BUT somit die Überprüfung des gewünschten Verhaltens als auch das Debugging im Fehlerfall. Für die Entwickler entsteht somit ein Kreislauf zwischen CODEbed und TESTbed.
Das Entwicklungsmuster verlässt den Entwickler-Arbeitsplatz. Was nun?
Steht die erste Version der IoT App bereit, so können Sie Tests starten. Zu diesem Zeitpunkt wird das DUT nicht mehr am Arbeitsplatz des Entwicklers benötigt. Das DUT ist unter kontrollierten Bedingungen in der zukünftigen Umgebung eingebaut. Entsprechend der entwickelten Lösung verbindet sich das Gerät zur IoT Plattform und synchronisiert die Messdaten, Konfigurationen und Dateien.
Den Entwicklern steht nun die Möglichkeit zur Verfügung, Geräte- und Serverlogs in der IoT Plattform einzusehen. Wurde in der Entwicklung applikatives Logging integriert, so kann nachverfolgt werden, welche Zustände und Funktionen die IoT App und somit das Gerät durchläuft. Werden Fehler entdeckt, kann over-the-air (OTA) eine neue Version der IoT App eingespielt werden, ohne das Gerät aus dem Feld zu entfernen.
Die Verbindung des Device via USB mit dem Studio ist also nur für die Entwicklung per se notwendig, nicht jedoch für spätere Updates der IoT App am Feld. Device Management, Revisionen und Updatefunktionalitäten ermöglichen einen reibungslosen Betrieb.
Fazit
Die Entwicklungsumgebung Studio ist eine kostenlose Entwicklungs- und Testumgebung für Ihre IoT Apps. Kontext-relevante Hilfe, Libraries und Demo IoT Apps vereinfachen Entwicklern die Arbeit und beschleunigen die Entwicklungsdauer. Setzen Sie auf leicht skalierbare Lösungen und Komponenten auf, anstatt das Rad von Grund auf neu zu erfinden.
Registrieren Sie sich in der IoT Plattform und erhalten Sie Ihren Zugang in die Entwicklungswelt von sicheren und stabilen IoT Apps.
Glossar
IoT as a Service: beinhaltet die Konnektivität, die Infrastruktur und stellt leistungsstarke Entwicklerwerkzeuge, wie das Studio, zur Verfügung
IoT Plattform: Server/Cloud auf der die Daten gespeichert und Sites / Anwendungen gemanagt werden
Studio: webbasierte Entwicklungsumgebung zum Entwickeln und Testen von IoT-Apps
Device under Test (DUT): Entwicklungshardware, die für den Test via USB mit dem Studio verbunden wird
Backend under Test (BUT): IoT Plattform, die für den Test verwendet wird
CODEbed: Bereich im Studio zum Entwickeln und Kompilieren des Source Codes
TESTbed: Bereich im Studio zum Testen mit einem lokal angeschlossenen Gerät (DUT) und der dazugehörigen IoT Plattform (BUT)
IoT App: Die IoT App ist die eigentliche Anwendung, die entwickelt wird. Sie beinhaltet sämtliche applikative Logik für eine IoT-Anwendung.
Backend Logic (BLO): Programmierlogik, die auf der IoT Plattform ausgeführt wird. Daten von mehreren Sites oder externen Diensten können eingebunden werden. Die Backend Logic ist ein optionaler Teil der IoT App.
Portal View (POV): Ermöglicht eine angepasste grafische Benutzeroberfläche (UI). Daten von mehreren Sites können verwendet ist. Die POV ist ein optionaler Teil der IoT App.