Intelligente, vernetzte Produkte eröffnen aufgrund ihres im Vergleich zu traditionellen Produkten deutlich gesteigerten Funktionsumfangs völlig neue Möglichkeiten der Wertschöpfung, verändern die Wettbewerbsregeln und veranlassen somit die Unternehmen ihre bestehenden Geschäftsmodelle zu überdenken. [1]
Anbruch einer neuen Business-Ära
Der stetige Anstieg der verfügbaren Rechenleistung bei gleichzeitig niedrigem Energiebedarf, die fortschreitende Miniaturisierung und die vielfältigen Technologien der kabellosen Vernetzung führten zu radikalen Produktinnovationen. Bestanden Produkte früher ausschließlich aus elektrischen und mechanischen Komponenten, werden sie aktuell zu immer komplexeren Systemen weiterentwickelt, die Sensoren, Datenspeicher, Mikroprozessoren und Netzwerkkomponenten in sich vereinen.[1]
Diese infolgedessen entstehenden „intelligenten, vernetzten Produkte“ eröffnen aufgrund ihres gesteigerten Funktionsumfangs völlig neue Möglichkeiten der Wertschöpfung, verändern die Wettbewerbsregeln und veranlassen Unternehmen somit ihre bestehenden Geschäftsmodelle zu überdenken. [1]
Die Unternehmen sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, die schier unendliche Menge an nun verfügbaren und zum Teil hoch sensiblen Daten zu verwalten und neue Einnahmequellen daraus zu generieren.[2]
Anders als traditionelle Produkte entwickeln sich intelligente, vernetzte Produkte (beispielsweise durch Softwareupdates) auch lange nachdem sie ihren Dienst beim Kunden aufgenommen haben kontinuierlich weiter und verändern dadurch die Beziehung zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden grundlegend. [2]
Obwohl die Unternehmen bei der Entwicklung von Produkten, die assistieren und/oder autonom agieren noch am Anfang stehen, ist das Potenzial dieser intelligenten, vernetzten Produkte die jeweiligen Märkte zu revolutionieren bereits absehbar und es wird allgemein erwartet, dass ihre Ära in naher Zukunft beginnen wird.[3]
Gartner, eines der weltweit führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Bereich Informationstechnologie, prognostiziert für 2016 eine Anzahl von 6,4 Milliarden intelligenten, vernetzten Produkten weltweit, die bis 2020 auf 20,8 Milliarden ansteigen wird.[4]
Das Internet der Dinge
Der Begriff „Internet der Dinge“ (Internet of Things, IoT) wurde geformt, um die steigende Anzahl dieser intelligenten, vernetzten Produkte sowie die damit in Zusammenhang stehenden neuen Möglichkeiten zu untersuchen.[5]
Dabei gilt es jedoch zu beachteten, dass nicht das „Internet“ sondern die grundlegende Wesensveränderung der „Dinge“, also deren erweiterter Funktionsumfang und die von ihnen generierten Daten, den Weg für eine neue Ära des Wettbewerbs bereitet. Das Internet stellt in diesem Kontext nur einen Mechanismus zum Transport von Informationen dar ganz gleich ob diese von Menschen oder Maschinen erzeugt werden.[5]
Für Unternehmen ist es entscheidend, sich nicht auf die spezifischen Technologien zu konzentrieren sondern besonderes Augenmerk auf die durch diese neue Produktkategorie ausgelösten Veränderungen des Wettbewerbs zu legen. [5]
Chancen für Ihr Geschäftsmodell
Nutzen Sie intelligente, vernetzte Produkte für Ihr Geschäftsmodell. Bieten Sie Ihren Kunden neue Features, generieren Sie neue Revenue Streams, erhalten Sie Einblicke in das Nutzerverhalten und erhöhen Sie die Kundenbindung. Dies sind nur einige Chancen, die das Internet der Dinge für Sie breit hält.
Literaturverzeichnis
- ↑ Porter, M. E., & Heppelmann, J. E. (2014, November). How Smart, Connected Products Are Transforming Competition. Harvard Business Review, S. 66
- ↑ Porter, M. E., & Heppelmann, J. E. (2015, Oktober). How Smart, Connected Products Are Transforming Companies. Harvard Business Review, S. 98
- ↑ Dawid, H., Decker, R., Hermann, T., Jahnke, H., Klat, W., König, R., & Stummer, C. (2016). Management science in the era of smart consumer products: challenges and research perspectives. Central European Journal of Operations Research. https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10100-016-0436-9, S. 2
- ↑ van der Meulen, R. (2015, November). Gartner Says 6.4 Billion Connected „Things“ Will Be in Use in 2016, Up 30 Percent From 2015. Abgerufen 28. Februar 2016
- ↑ Porter, M. E., & Heppelmann, J. E. (2014, November). How Smart, Connected Products Are Transforming Competition. Harvard Business Review, S. 66
Serie: Mit intelligenten, vernetzten Produkten in eine neu Business-Ära
Teil 1: Einführung
Teil 2: Die Bedeutung der Geschäftsmodell-Innovation
Teil 3: Grundsteinlegung durch strategische Entscheidungen
Teil 4: Die gültige Branchenlogik durchbrechen
Teil 5: 5 Wertschöpfungsstufen einer IoT-Applikation
Teil 6: Transformation der Wertschöpfungskette
Teil 7: Die Wertgenerierung von Dingen im Internet der Dinge
Teil 8: Grundlegender Aufbau von intelligenten, vernetzten Produkten
Teil 9: Anforderungen an die technologische Infrastruktur im Internet der Dinge
Teil 10: Mehrwert schaffen durch die Weiterentwicklung zu intelligenten Produkten