Schon gewusst: Bedeutung der IP Schutzarten

Wasser, Schmutz und Staub setzen elektronischen Devices im Betrieb zu. Die IP Schutzart gibt Auskunft unter welchen Bedingungen das Gerät sicher verwendet werden kann. Doch was bedeuten die Kennziffern der Schutzart? Wir klären auf!

Inhaltsverzeichnis

Beim Einsatz von (elektronischen) Geräten sind die Umgebungsbedingungen und die äußeren Einflüsse, die auf das Gerät einwirken zu beachten. Wird das Gerät Sprühwasser ausgesetzt, vielleicht sogar für längere Zeit untergetaucht oder in einer verstaubten Umgebung eingesetzt?

Die IP Schutzart (IP = International Protection) gibt Ihnen darüber Auskunft unter welchen Bedingungen Sie das Gerät einsetzen können. Dabei kann eine IP Schutzart nicht lediglich vom Hersteller festgelegt werden, sondern wird von einem unabhängigen Prüflabor überprüft.

Für die Prüfungen gibt es unterschiedliche nationale und internationale Normen. Auch wenn die grundsätzliche Bedeutung der Schutzarten übereinstimmt, können sich die Prüfspezifikationen im Detail unterscheiden. Den folgenden Ausführungen liegt die DIN EN 60529 Schutzarten durch Gehäuse zu Grunde.

Die Kennziffern

Die Schutzart wird immer mit den Buchstaben IP, gefolgt von zwei Zahlen angegeben. Dabei kann es sein, dass eine der Zahlen nicht angeben werden muss. Diese wird dann durch ein x ersetzt.

Optional findet sich in der DIN EN 60529 die Möglichkeit zwei Kennbuchstaben für genauere Erläuterungen anzuhängen. Der erste Buchstabe an der dritten Stelle der Kennziffer steht für den Schutz gegen den Zugang zu gefährlichen aktiven Teilen. Der Buchstabe an der vierten Stelle der Kennziffer gibt Aufschluss über die Prüfbedingungen. Zum Beispiel kann so angegeben werden, ob geprüft wurde während sich bewegliche Teile im Stillstand oder im Betrieb befanden oder unter festgelegten Wetterbedingungen geprüft wurde. Details zu den Kennbuchstaben entnehmen Sie bitte der Norm.

Schutz gegen Fremdkörper und Berührung

Die erste Kennziffer gibt den Schutz gegen Fremdkörper und den Schutz gegen Berührungen an. Dabei schließt eine höhere Kennziffer alle darunter liegenden ein.

1. KennzifferSchutz gegen FremdkörperSchutz gegen Berührung
0Kein SchutzKein Schutz
1Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 50 mmSchutz gegen Zugang mit dem Handrücken
2Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 12,5 mmSchutz gegen Zugang mit Finger
3Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 2,5 mmSchutz gegen Zugang mit Werkzeug
4Fremdkörper mit Durchmesser ≥ 1 mmSchutz gegen Zugang mit Draht
5Staub in schädigender MengeVollständiger Berührungsschutz
6StaubdichtVollständiger Berührungsschutz
BLE Gateway Prüfung IP6x

Schutz gegen Wasser

Die zweite Kennziffer der IP Schutzart gibt den Schutz gegen Wasser an.

2. KennzifferSchutz gegen Wasser
0Kein Schutz
1Tropfwasser
2Fallendes Tropfwasser; Gehäuse bis zu 15° geneigt
3Fallendes Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
4Allseitiges Spritzwasser
5Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel
6Starkes Strahlwasser
7Zeitweiliges Untertauchen
8Dauerndes Untertauchen
9Wasser aus Hochdruck-/Dampfstrahlreiniger
BLE Gateway Prüfung IP66

Es ist wichtig zu beachten, dass eine Schutzart bis IPx6 automatisch eine geringere Schutzart einschließt. Darüber hinaus ist dies nicht automatisch der Fall. Jedoch schließt IPx8 automatisch wiederrum IPx7 ein, da laut Spezifikation länger und/oder tiefer untergetaucht werden muss. Während IPx7 mit einem 30-minütigen Untertauchen bei einer Tiefe von einem Meter definiert ist, muss bei IPx8 immer definiert werden zu welcher Dauer und Tiefe das Geräte geprüft wurde.

Alle weitere Prüfbedingen (beispielsweise die Definition von starkem Strahlwasser) sind in der jeweiligen Norm nachzulesen.

Ein Tag im Prüflabor

Um Ihnen Einblick in einen Tag im Prüflabor zu gewähren, haben wir das BLE Gateway begleitet. Es wurde auf die Schutzarten IP66 / IP68 / IP69 überprüft. Für die IP68 Überprüfung wurde es dabei 5 Stunden lang einen Meter untergetaucht. Alle Prüfungen wurden erfolgreich absolviert.

Im Artikel „Ein harter Arbeitstag mit dem BLE Gateway im Prüflabor“ zeigen wir Ihnen anhand von Fotos wie diese Prüfungen durchgeführt wurden.

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