Intelligente, vernetzte Produkte umfassen Komponenten zur Bereitstellung der Konnektivität, physische Komponenten und „intelligente“ Komponenten. Diese drei Kernelemente ergänzen sich gegenseitig, wodurch eine Wertsteigerung erreicht wird.
Die intelligenten Komponenten erweitern den Funktionsumfang und den Nutzen der physischen Komponenten.
Die Komponenten zur Bereitstellung der Konnektivität steigern den Funktionsumfang und den Nutzen der intelligenten Komponenten und ermöglichen die Ausführung intelligenter Funktionen und Dienste außerhalb des eigentlichen Produktes.[1]
Die physischen Komponenten bilden die elektrischen und mechanischen Baugruppen des Produktes.[1] Bei einem Auto wären dies beispielsweise die Zahnräder des Getriebes, die Bremsscheiben und der Kabelbaum.
Intelligente Komponenten
Die intelligenten Komponenten umfassen die Sensoren, Datenspeicher, Mikroprozessoren, Firmware/Software, Embedded Betriebssysteme und erweiterte Benutzerschnittstellen.[1]
Anknüpfend an das zuvor genannte Beispiel wären das bei einem Auto unter anderem die Steuereinheit des Automatikgetriebes, das ABS-Steuergerät und das Touch-Display des Navigationssystems. Im Zuge der Digitalisierung der Produkte werden Hardwarefunktionen zunehmend durch Software substituiert. Jede physikalische Komponente, deren Ablöse durch Software einen kommerziellen Vorteil bringt, wird auch abgelöst werden.[2]
In PKWs werden bereits konventionelleZeigerinstrumente durch Farbdisplays ersetzt. Softwaregesteuert können so dieAnzeigen individuell angepasst werden.
Konnektivität
Die Komponenten zur Bereitstellung der Konnektivität umfassen Antennen, Schnittstellen und Kommunikationsprotokolle zur Herstellung von kabelgebundenen oder kabellosen Verbindungen mit dem Produkt. Die Konnektivität erfüllt zwei Aufgaben. Einerseits wird der Informationsaustausch zwischen dem Produkt und seiner Umwelt, wozu der Hersteller, der Anwender sowie andere Produkte und Systeme zählen, ermöglicht. Andererseits erlaubt es die Konnektivität einzelnen Funktionen auch außerhalb des physischen Produktes in der „Product Cloud“ zu existieren.[1]
Bei Spracherkennungsdiensten dient beispielsweise das Smartphone der Entgegennahme der Sprachkommandos und der Anzeige der Resultate, die eigentliche Analyse erfolgt jedoch auf einem Server. Die Nutzung der sich durch die Konnektivität ergebenden Möglichkeiten erfordert von den Unternehmen eine Anpassung ihrer technologischen Infrastruktur.
Physische Komponente
Am Beispiel des Kippsattelanhängers mit Thermomulde ist der LKW beziehungsweise der Kippsattelanhänger die physische Komponente. Die Temperatursensoren sowie das intelligente, vernetzte Messystem Wicell, das an der Thermomulde angebracht wird, stellen die intelligenten Komponenten dar. Das dritte Kernelement, die Konnektivität sorgt für den Informationsaustausch und überträgt die Temperaturwerte sowie die Positionsdaten.
Literaturverzeichnis
- ↑ Porter, M. E., & Heppelmann, J. E. (2014, November). How Smart, Connected Products Are Transforming Competition. Harvard Business Review, S. 67–68.
- ↑ Fleisch, E., Weinberger, M., & Wortmann, F. (2014). Geschäftsmodelle im Internet der Dinge. HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, 51(6), 812–826. https://link.springer.com/article/10.1365%2Fs40702-014-0083-3, S. 824
Serie: Mit intelligenten, vernetzten Produkten in eine neu Business-Ära
Teil 1: Einführung
Teil 2: Die Bedeutung der Geschäftsmodell-Innovation
Teil 3: Grundsteinlegung durch strategische Entscheidungen
Teil 4: Die gültige Branchenlogik durchbrechen
Teil 5: 5 Wertschöpfungsstufen einer IoT-Applikation
Teil 6: Transformation der Wertschöpfungskette
Teil 7: Die Wertgenerierung von Dingen im Internet der Dinge
Teil 8: Grundlegender Aufbau von intelligenten, vernetzten Produkten
Teil 9: Anforderungen an die technologische Infrastruktur im Internet der Dinge
Teil 10: Mehrwert schaffen durch die Weiterentwicklung zu intelligenten Produkten