Datenlogger bringen in Mischwasserkanälen und im Regenüberlauf viele Vorteile. Die folgenden fünf Use Cases zeigen Ihnen praxisnahe Anwendungen, die bereits im echten Einsatz erprobt sind.
Wissen kompakt:
5 Gründe, 5 Use Cases + Bonustrack Werkzeuge für die Umsetzung
1. Pegelmessung
Mit Druck- oder Radarsensoren werden die Pegelstände im Kanal und im Regenüberlaufbecken ermittelt. In regelmäßigen Abständen, beispielsweise alle 10 Sekunden, wird der Pegel gemessen. Einmal am Tag werden die Messwerte an die Cloud übertragen.
Da sich der Pegelstand unter normalen Bedingungen nicht so schnell ändert, ist es ausreichend die Daten täglich zu übertragen. Im Falle eines Starkregenereignisses, dem schnellen Ansteigen des Pegels und dem Erreichen eines definierten Schwellwertes, ist es sinnvoll die Messwerte in kürzeren Abständen zu übertragen, um ein schnelles Einleiten von Maßnahmen zu ermöglichen.
Durch die regelmäßige Messung des Füllstands und dessen Veränderung sowie die umgesetzten Wassermengen (Einstauhäufigkeit, Abschlaghäufigkeit, Einstauhöhe) werden die relevanten Messgrößen dokumentiert.
2. Durchflussmessung
Neben der Höhe des Pegels im Kanal und im Regenüberlaufbecken ist die Messung der Durchflussmenge an Beckenschwellen eine wichtige Information.
Beim Abwurf und Vorfluter ist die Menge des Durchflusses interessant, um den tatsächlichen Überstau im Ereignisfall im Regenüberlaufbecken beziehungsweise die Menge des Überlaufs in das Gewässer zu ermitteln.
3. Alarmierung
Bei einem Ereignis, wie dem Erreichen einer definierten Pegelhöhe oder dem Überlauf eines Regenüberlaufbeckens werden automatische Alarmierung, beispielsweise per SMS verschickt.
Dies bedeutet eine enorme Zeitersparnis für das Personal. Denn es müssen nur mehr die alarmierten Messstellen kontrolliert werden und Maßnahmen, wie beispielsweise die Entnahme einer Probe oder das Lösen einer Verklausung vorgenommen werden. Mit der Entnahme der Probe beim Ablauf kann festgestellt werden, wie viele Schadstoffe sich tatsächlich in dem durch Regenwasser stark verdünnten Abwasser befinden.
4. Regenüberlaufprotokoll
Bei kritischen Ereignissen besteht in vielen Ländern eine Reporting- oder Protokollierungspflicht. Um dieser Verpflichtung komfortabel und zeitsparend nachzukommen, erstellen Plattformen aus den aufgezeichneten Daten automatisch Regenüberlaufprotokolle und verschicken diese an die zuständigen Personen oder Ämter.
5. Visuelles Monitoring
Neben den reinen Überwachen von Regenüberlauf mit Messwerten und Zahlen wird das visuelle Monitoring teils schwierig zugänglicher Baugewerke immer beliebter. Eine Kamera wird beim Regenüberlauf montiert und macht regelmäßig – vor allem im Falle eines Ereignisses – ein Foto. So kann die Lage vor Ort, beispielsweise in einem unterirdischen Regenüberlaufbecken, im Büro voreingeschätzt werden.
Eine autonome Kamera kann dabei im Regenüberlaufbecken an kritischen Stellen angebracht werden.
Denn gerade bei Regen ist der Zugang erschwert möglich. So ist es hilfreich sich mit einem Foto einen Überblick über die Lage zu machen. Der Einstieg in unterirdische Regenüberlaufbecken ist für Mitarbeiter:innen auch aus Sicht der Arbeitssicherheit aufwendig und nur mit entsprechender Ausrüstung und Gasmessgeräten möglich.
Bonus Use Case: Indirekteinleiter
Unabhängig vom Regenüberlauf sind Indirekteinleiter – beispielsweise Fabriken, die ihr Abwasser aufgrund von verwendeten Chemikalien vorklären müssen, bevor Sie ins öffentliche Kanalnetz ableiten dürfen – eine Herausforderung für die Kanalnetze.
Datenlogger, die die Temperatur des Wassers, den Füllstand und/oder Pegel messen, können feststellen, wenn eine derartige indirekte Einleitung stattgefunden hat. Durch den Temperaturunterschied bei den großen Wassermassen können weitere Maßnahmen notwendig sein.